Über die Jahrhunderte erstreckte sich auf den einstigen Rodungsflächen von Schleberoda eine lebendige Landwirtschaft. Die Bewirtschaftung des Landes diente nicht nur der Eigenversorgung, sondern auch als bedeutender Lieferant für die umliegenden Städte Freyburg und Naumburg. Insbesondere an den sonnigen Südhängen pflegten die Einwohner den Weinbau, der die umliegenden Weinberge zu einer wichtigen Einnahmequelle machte. Um 1880 zählten die Weinberge oberhalb des Wolfentales zu den wenigen, die von der verheerenden Reblausplage verschont blieben.
Im Jahr 1938 wurden 16 Erbhofbauern und 13 Landwirte in Schleberoda gezählt. Der Titel „Erbhofbauern“ wurde gemäß dem „Reichserbhofgesetz“ von 1933 von einer staatlichen Kommission verliehen, was die unveräußerliche und ungeteilte Vererbung des Erbhofs vorsah – eine Maßnahme zur Sicherung der Verbindung von „Blut und Boden“ im deutschen Bauerntum.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmten die sowjetischen Besatzungstruppen die Geschicke. Im Zuge der Bodenreform erhielten die Neubauern, größtenteils Aussiedler, jeweils 5 Hektar Land aus dem ehemaligen Besitz des Rittergutes Graf von Schulenberg in Branderoda. Die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) und die 1948 in Branderoda gegründete Maschinen-Ausleih-Station (MAS) standen vorrangig den Neubauern zur Verfügung.
1953 wurde ein örtlicher Landwirtschaftsbetrieb ins Leben gerufen, der die Fläche der geflohenen Land- und Hofbesitzer bewirtschaftete. 1958 erfolgte die Gründung der ersten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) in Schleberoda, die vom enteigneten Großbauern Horn geleitet wurde. 1959 wurde unter Druck der DDR-Behörden die LPG „Weltfrieden“ gegründet, die sich als Typ I-Genossenschaft etablierte. Die Kooperation mit LPGs benachbarter Gemeinden wurde ausgebaut, und zwischen 1969 und 1972 entstand in Schleberoda eine Milchviehanlage für über 560 Kühe.
Die LPGs Pflanzenproduktion und Tierproduktion schlossen sich 1979 zu einer zentralen LPG zusammen. Nach der Wende ging aus diesen Genossenschaften die Agrargenossenschaft Gleina hervor. Die Mitarbeiterzahl reduzierte sich von ca. 700 im Jahr 1990 auf etwa 130. Die Genossenschaft bewirtschaftet heute etwa 3200 Hektar gepachtete Flächen, während einige Mitglieder sich selbstständig machten. Dr. Hage in Zeuchfeld, Familie Albrecht und Herr Hans Jürgen Bergmann in Gleina sind nur einige Beispiele.